Blick aus der Zukunft

CO2-Watcher, Energieberatung

„CO2-Watcher ist nur der alte Name aus der Anfangszeit“ erklärte uns der Herr am Tisch. „Den haben wir in Anlehnung an die Weight-Watcher gewählt, womit bestimmte Assoziationen geweckt wurden. Die Botschaft: gemeinsam trauen wir uns an ein heikles Thema heran.
Wir haben damals gezeigt, wie man korrekt den Strom- oder Gaszähler abliest. Wir haben gemeinsam Verbrauchsstatistiken aufgestellt und ausgewertet. So wurde erstmals vielen Menschen klar, welche Verbräuche sie überhaupt durch welche Aktivitäten haben. Es wurde der Unterschied deutlich zwischen heißem Wasser aus der Heizung und dem aus dem elektrischen Wasserkocher. Dann konnte man sich Gedanken über Konsequenzen und Verbesserungen machen.“
„Und damit haben Sie die Leute hinter dem Ofen gelockt?“ Torsten machte eine ungläubige Miene.
„Es ist ja nicht nur eine technische Erklärung, was eine Kilowattstunde ist oder der Energiegehalt von einem Kubikmeter Gas. Wissen Sie das denn?
Es wurde erlebbar, dass es anderen Menschen ähnlich erging. Es wurde ein Sprachraum eröffnet, in dem man sich begegnete. Und was da berichtet wurde, war schon interessant und manchmal sogar lustig, wenn Teilnehmer von skurrilen Problemen und noch skurrileren Lösungen berichteten. Man durfte sich in seiner Unbeholfenheit zeigen, mit seiner Unkenntnis und auch mit seiner Unlust.“
„Und was hat das Ganze gebracht?“
„Oh, inzwischen kennen sich die meisten exzellent aus, wissen ihren eigenen Ressourcen- und Energieverbrauch gut einzuschätzen und haben auch Lust darauf, ihren Lebensstil daraufhin zu verändern.“
„Ich meinte in Zahlen!“ insistierte Torsten.
„Anfangs hatten wir im Dorf einen durchschnittlichen Verbrauch von 4,3 KWh Strom pro Einwohner und Tag. Der ist inzwischen auf 3,1 gesunken, bei Mehrpersonenhaushalten sogar auf 1,95. Was das in CO2 bedeutet, erfahren Sie, wenn Sie uns mal besuchen, Sie sind herzlich eingeladen. Hier ist meine Karte.“ Er reichte ihm die Karte und einen Flyer.
Ich mischte mich ein: „Torsten, du könntest dir hier vielleicht ein Messgerät ausleihen, um deine ganze Computerei mal auf Verbrauch abzuhorchen.“
Der Herr am Tisch ergriff wieder das Wort: „Haben Sie Interesse an einer Liste von Ökostromanbietern? Können Sie sich gern dort mitnehmen.“
Nach einem kurzen Zögern setzte er fort: „Wir werden uns demnächst treffen für unsere Jahresabschätzung des CO2-Minderverbrauches durch die Solidarische Landwirtschaft. Das machen wir jährlich, um belastbare Daten zu gewinnen. Wir würden das gern auch für die GBG machen, aber das ist zu komplex. Welche Effekte sind der Existenz und dem Wirken der GBG zuzurechnen? Schwierig … !“
Holla, dachte Torsten, da steckt ja Musik drin.

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