Teil 2: Handlungsmöglichkeiten

Biodiversität: Verhältnis Nutztiere zu Wildtieren

Ich fand die Zahlen des Wildtierverlustes so erschreckend und unglaublich, dass ich versucht habe, sie auf die Situation in Grebin herunterzubrechen. 
Die Anzahl Menschen ist mit knapp 1000 recht gut bekannt. Bei durchschnittlich 80 kg entspricht ihr Gesamtgewicht (Biomasse) ca. 78400 kg. Bei den Nutztieren habe ich keine Zahlen. Deshalb habe ich nur für Rinder und Pferde eine Abschätzung vorgenommen, indem ich die mir bekannten Stellen mit Tierhaltung aufgelistet und eine geschätzte Anzahl von Tieren eingetragen habe. Aus Datenschutz-Gründen nenne ich hier weder Namen noch einzelne Werte. Insgesamt bin ich auf über 210 Pferde und über 430 Rinder gekommen. Vermutlich sind es noch mehr. Bei einem durchschnittlichen Gewicht von 500 kg komme ich auf 324.500 kg. 
Menschen und Nutztiere zusammen ergeben also 402.900 kg – über 400 Tonnen.
Wieviele Wildtiere leben in unserer Gemeinde? Ich weiß es nicht, die Jäger könnten hier vielleicht eine Antwort liefern. Aber mal angenommen es wären von Reh, Damwild und Wildschweinen jeweils 50 Exemplare, so kämen sie auf ca. 12500 kg. 
Und das sind 3% der gesamten Biomasse von Menschen+Nutztiere plus Wildtiere!
Grebin bildet also im Kleinen das gleiche Desaster ab wie im globalen Maßstab. (Kleintiere und Vögel habe ich nicht berücksichtigt, genauso wie Schafe, Schweine, Hunde, Katzen, Geflügel usw. unberücksichtigt blieben.)
Liebe Kritiker: Ich weiß, meine Annahmen und Schätzungen können natürlich falsch sein. Doch selbst wenn ich mich um das Doppelte oder gar das Dreifache irre – können wir uns denn beruhigt zurücklehnen, wenn in Grebin 10% der Biomasse auf Wildtiere entfallen?

In Grebin haben wir Anteil an den globalen Tendenzen.
Auch hier ist die Insektenarmut deutlich zu bemerken. Kiebitze oder Feldlerchen sind nur äußerst selten noch zu sichten, ebenso Feldhasen oder Hamster. 
Auf den Äckern sind nur sehr wenig verschiedene Pflanzenarten zu finden (was ja die erklärte Absicht ist, nur: sie heißen hier Unkraut). Etwas besser sieht es im Dauer-Grünland aus.  
Bodenbrüter werden durch Bodenbearbeitung, Pestizidausbringung oder Mahd während der Brutphase massiv beeinträchtigt. Große Äcker sind für manche Tiere schlicht unpassierbar.


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