Teil 2: Handlungsmöglichkeiten

Knickholz

Im Knickholz ist viel Kohlenstoff gebunden. Knicks werden häufig im Abstand von 10-15 Jahren auf den Stock gesetzt, wobei viel Astholz anfällt. Früher wurde das an Ort und Stelle verbrannt, heute wird es meist zu Holzhäcksel zerkleinert und abgefahren. Vermutlich wird es zu energetischen Zwecken (z.B. Pellets) verwendet. Dabei wird der gespeicherte Kohlenstoff wieder frei. Das ist also kaum Klima-relevant. Knicks sind also mittelfristige CO2-Puffer, wenn man mal von der maschinellen Bearbeitung absieht.
Es gibt noch eine weitere Verwendungsmöglichkeit, die den Kohlenstoff langfristig bindet: Das Knickholz kann zu Pflanzenkohle (Holzkohle) verkohlt werden. Die Pflanzenkohle hat wegen der Zellstruktur der Pflanzen eine enorme innere Oberfläche (Porosität), die für Sorptionsvorgänge, also der Bindung von Nährstoffen im Boden hervorragend geeignet sind. Pflanzenkohle kann viele Jahrhunderte oder gar Jahrtausende lang im Boden überdauern und damit langfristig CO2 im Boden festlegen und ist somit hochinteressant für den Klimaschutz. Weithin bekannt wurde solche Pflanzenkohle durch die Funde von Terra Preta im amazonischen Regenwald und die nachfolgenden Forschungen.
Zur quantitativen Abschätzung:
Es gibt rund 150 ha Knicks und Feldgehölze auf Grebiner Gebiet. Nicht alle sind geeignet, ich kalkuliere mit 100 ha und Ernte nach 12 Jahren. Diese 100 ha Knicks enthalten eine Holztrockenmasse von ca. 4400 t. Auf ein Jahr heruntergerechnet also 367 t.
Diese Menge Holz enthält ca. 183 t C, was 673 t CO2 entspricht. Bei der Pyrolyse (der Verkohlung) wird ein Teil des Kohlenstoffs in Form von Holzgasen frei. Es verbleiben 337 t CO2-Äquivalent als Pflanzenkohle.
Das ist der CO2-Jahresausstoß von 34 Personen. Außerdem ist es ein guter Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit, wenn die Pflanzenkohle eingearbeitet wird (Zusatznutzen).

Potential: Pflanzenkohle aus Knickholz


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