Kartenwerk Grebin

Wildtiere und Nutztiere

Vor Beginn der sog. „Landwirtschaftlichen Revolution“ gab es noch keine „Nutztiere“ und weltweit  nur wenige Millionen Menschen. Die Erde gehörte den Wildpflanzen und Wildtieren. Der Mensch spielte kaum eine Rolle. Annähernd 100% der tierischen Biomasse wurde durch die Wildtiere gestellt.
Mit Einsetzen der Domestizierung von Pflanzen und Tieren reservierten sich die Menschen einen stetig wachsenden Anteil. Eine extreme Beschleunigung erfolgte seit Mitte des 20. Jh.: die „Bevölkerungsexplosion“ wurde begleitet von einer Explosion der Nutztiere und -pflanzen. Der Mensch gehört inzwischen zu den Tierarten mit der höchsten Individuenzahl.
Die Biomasse aller landbewohnenden Wirbeltiere geht im Jahr 2018 zu 97% auf das Konto von Menschen und Nutztieren wie Rindern, Schweinen oder Hühnern. Nur noch 3% dagegen werden durch Wildtiere gestellt – also Säugetiere, Amphibien, Reptilien und Vögel. Die Biodiversität hat sich dramatisch verschoben: Der Wildtieranteil ist von 100% auf 3% zurückgegangen! 
Vor allem die Großfauna hat stark gelitten: Ob Bisons oder Wapitis in Nordamerika, Bären aller Kontinente, speziell Eisbär der Arktis, Wisente, Wölfe, Steinböcke, Wildpferde, Tiger, Löwen, Elefanten, Nashörner, die unermesslichen Herden Afrikas und viele weitere Arten – allesamt stark dezimiert bis vom Aussterben bedroht.
Wenn der Wildtieranteil auch noch um diese letzten 3% sinkt – dann haben wir keine wildlebenden Wirbeltiere mehr!

In der folgenden Karte wird dieser Sachverhalt von Biomasse in Fläche übersetzt und auf Grebin bezogen. Bei dieser schematischen Betrachtung gäbe es in den blauen und roten Flächen keine einzige Amsel, kein Reh, keine Mäuse mehr.