Teil 2: Handlungsmöglichkeiten

Wassermanagement

Wasser ist von zentraler Bedeutung für unser Leben in vielfacher Hinsicht: 
    • Niederschlag
    • Menge (zuviel oder zuwenig)
    • Verteilung (räumlich, zeitlich, sozial, sektoral)
    • Wasserqualität (ökologisch, biologisch, chemisch)
    • natürliche Gewässer (Seen, Bäche, Gräben, Tümpel, Feuchtgebiete und -wiesen, in Böden gespeichertes Wasser, Grundwasser)
    • künstliche Wasserführung (Trinkwasser, Abwasser, Oberflächenentwässerung, Speicherbecken)
Durch die Klimakrise kommen Veränderungen mit hoher Geschwindigkeit auf uns zu. Reaktionen darauf benötigen viel Zeit, denken Sie nur an technische Infrastrukturen, landwirtschaftliche Praxis oder individuellen Umgang mit Wasser. Wir sind nicht vorbereitet, weder vom Erkenntnisstand noch von den Steuerungsmöglichkeiten. Deshalb ist es wichtig, sich diese Instrumente zu verschaffen. 
Ich schlage ein regelrechtes kommunales Wassermanagement vor: eine verantwortliche Person in der Gemeinde, die sich um Fragen von Ver- und Entsorgung, den Zustand der Gewässer, um ökologische Aspekte und Einsparmöglichkeiten und den sinnvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser kümmert.

Potential: Wassermanagement, Wassermanager einsetzen

Das könnte schon mal mit einem eigenen Monitoring beginnen, denn selbst für den Niederschlag gibt es keine brauchbaren Daten. 
Wie unterschiedlich offizielle Statistiken sein können, erkennt man an einem Vergleich von drei Niederschlagswerten und Anteil am langjährigen Mittel:
Jahr Dörnick Kiel-Holtenau Schleswig
2020 709 mm 637 mm / 82 % 934 mm / 106 %
2019 741 mm 745 mm / 96 % 1005 mm / 114 %
2018 473 mm 529 mm / 68 % 758 mm / 86 %
Dörnick ist die uns am nächsten liegende Station (rund 15 km), doch daraus erfahren wir für Grebin nur wenig.
Möglicherweise pflegen die Landwirte eigene Statistiken (oder andere Privatpersonen). Vielleicht könnten sie freundlicherweise diese Daten zur Verfügung stellen?

Potential: Monitoring

Noch haben wir ausreichend gutes Wasser, doch das kann sich ändern.
Dann wird es nicht mehr sinnvoll sein, Millionen von Kubikmetern Schmutzwasser, also unsere Exkremente vermischt mit Trinkwasser über die Hügel nach Malente ins Klärwerk zu pumpen. 
Man stelle sich das einmal konkret vor: Vom Dorf Grebin 30 m anheben, dann hinter dem Fuchsberg runter und bei Neversfelde wieder hoch und schließlich in die Malenter Au. Von Görnitz aus ist es noch weiter. (Ich kenne keine andere Kläranlage im Umkreis als die von Malente.) 
30 m Höhenunterschied bedeuten 3 bar hydrostatischer Ruhedruck und noch viel höheren Arbeitsdruck. Und es muss mit viel Wasser betrieben werden als Transportmittel für die Feststoffe. Das erfordert große Pumpwerke an den Steigungen, im Schnitt etwa eines pro Kilometer Rohrleitung.

Welche Alternativen gibt es dann?
Da dies Problem weltweit noch viel dringlicher ist, gibt es auch viel Forschung und Initiativen von den Vereinten Nationen (UNO) über die Bill-Gates-Stiftung bis hin zu privaten Firmen. Seit 2001 gibt es den „Welttoilettentag“ jeweils am 19. November ausgerufen von der Welttoilettenorganisation. Herausgekommen ist eine Fülle innovativer Systeme und Modelle von High-Tech bis simple Komposttoilette. Der ARTE-Film „Das Toiletten-Tabu“ verdeutlicht das.
Bei einer Verschärfung der Wassersituation sollte frühzeitig über eine Rekommunalisierung der Abwasserentsorgung mit modernen Mitteln nachgedacht werden. Das könnte eine drastische Verringerung des Wasserverbrauches bewirken und damit eine Verbesserung der Versorgungssicherheit.

Potential: Rekommunalisierung der Abwasserentsorgung



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