Teil 2: Handlungsmöglichkeiten

Sprache und Begriffe: Wettbewerb

Auch Wettbewerb ist positiv belegt. Es klingt ein wenig nach Sport. Auch hier wird gesellschaftlich akzeptiert und gefördert, wenn der Gewinner alles kriegt („The winner takes it all“) und die leer Ausgehenden bitteschön gute Verlierer sein sollen.
Dem Wettbewerb werden große Fähigkeiten zugeschrieben wie Innovation, und dass sich die besten Lösungen zum Wohle aller durchsetzen werden. Im Zeichen des Wettbewerbs werden Regulierungen abgebaut. 
Wettbewerb wird in unserer Kultur von Klein auf geübt. Bereits im Kindergarten und Schule geht es darum, der/die Beste zu sein („Mensch ärgere dich nicht“), Zensuren und andere Beurteilungen stellen eine Rangfolge auf. Wettbewerb erfordert und erlaubt, andere aus dem Spielfeld zu drängen, gelegentlich auch mit harten Bandagen. Was mit den Verdrängten dann passiert, interessiert den Wettbewerber nicht mehr. Dafür ist er nicht verantwortlich.
Der positive Begriff blendet aus, dass in der Evolution und vor allem in der Sphäre des Sozialen etwas anderes weit wichtiger ist: die Zusammenarbeit, die Kooperation, das Miteinander.
Durch die Dominanz des Wettbewerbs wird das große Potential, das in der Zusammenarbeit liegt, nicht richtig ausgeschöpft. 


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